Brno

Neue Saison, neues Design und neue harte Gegner, dass war unser Fazit nach dem ersten Lauf zur neuen  Saison in Brno. 

Das Wetter zeigte sich am Trainingsfreitag und Rennsamstag von seiner besten Seite und so begannen wir das Wochenende vollkommen stressfrei. Im Zeittraining reichte uns eine 2:18.1 für den dritten  Startplatz, was angesichts der starken Konkurrenz von R6-Cup und A-Lizenz-Fahrern als fantastisch anzusehen ist.

Carsten erreichte den 18. und Kai Uwe den 11. Startplatz, was bei einem Starterfeld von 52 Fahrern ebenfalls sehr stark ist. 

Am Samstag folgte das Sprintrennen und ich ging vollkommen motiviert und relaxt an den Start, welcher mir auch super gelang. Ich musste mich nur Rico Penzkofer  und Carsten Schmidt beim Anbremsen der ersten Kurve geschlagen geben.

Leider kam ich dadurch etwas außer Rhythmus und verlor noch vier weitere Plätze. Als ich mich dann nach der zweiten Runde gefangen hatte, konnte das Rennen beginnen und das tat es auch. Ich befand mich in einer vierer Gruppe, in welcher keiner zurückstecken wollte

      ...und so lieferten wir uns einen spannenden Kampf im Bereich des siebten Platzes.

Ich konnte bei diesem Fight gut mithalten und überquerte als gesamt Achter die Ziellinie. In der Bike Promotion Wertung reichte es noch für den fünften Platz. Carsten landete auf dem 25. und Kai Uwe auf dem 15. Platz.

Pünktlich am Sonntagmorgen begann es zu regnen und so wurden die Karten für das Rennen neu gemischt. Nach meinem Vorjahressieg im Regen war ich voll motiviert. In der  Einführungsrunde begannen dann jedoch die Probleme. Die Anti-Frog-Beschichtung an meinem Visier löste sich und das Visier begann zu beschlagen, keine gute Voraussetzung für das Rennen.

Den Start konnte ich erneut für mich entscheiden und ging als beste 600er und gesamt Zweiter in die erste Kurve. Sofort wurde ich von meinem beschlagenen Visier eingebremst und begann unkonzentriert zu fahren. Kai Uwe nutzte die Situation und überholte mich in der zweiten Runde. Ich biss mich an seinem Hinterrad fest und folgte ihm, bis ich den Versuch unternahm ihn zu überholen. Er konterte sofort und so lieferten wir uns einen harten Fight um den Sieg. In der siebten Runde fuhr mir Kai Uwe  ungünstig in die Linie, worauf ich härter auf die Start-/ Zielgerade einlenken musste. Eine Maßnahme die im Regen nicht verziehen wird. Das Vorderrad klappte ein und ich rutschte in den Kies. Ich versuchte noch das Motorrad  aufzuheben und das Rennen fortzusetzen. Leider war jedoch der  Bremshebel der Vorderradbremse abgebrochen und eine Weiterfahrt nicht möglich.     

                ...das nächste Mal gibt es eine Revanche im Regen.
                Kai Uwe belegte am Ende den dritten Platz.

Lausitzring

nach einem fehlenden Lauf in Most, war es jetzt wichtig eine gute Platzierung einzufahren und  Punkte  zu machen.

Nach den ersten Runden auf dem Lausitzring kam ich total fertig zurück. Irgendwie wollte an dieser Strecke nichts passen. Als ich dann noch von Motoraussetzern im Teillastbereich geplagt wurde war die  depressive Stimmung auf dem absoluten hoch. Das Zeittraining verlief dementsprechend schlecht und so wurde ich mit etwas Glück noch 6. direkt hinter Kai Uwe.

Zum Rennen benötigten wir etwas bessere Stimmung. Diese kam auf, als wir die Probleme mit dem Motor lösten und ich mich etwas besser auf die Strecke eingestellt hatte.

Am Start verlor ich wieder Plätze, konnte mich aber in den ersten Kurven sehr gut durchsetzen und überholte sogar noch Kai Uwe. Nach ein Paar Runden kam ich immer besser in Fahrt und konnte sogar in der letzten Runde den Drittplatzierten Carsten Schmidt angreifen und auf der Start-/Zielgerade überholen. Jetzt wurde die letzte Runde richtig dramatisch und ein reiner Kampf mit Carsten. Nach einem fast Highsider  konnte Carsten kontern und wir entschieden das Rennen zu meinem Vorteil auf der Bremse und ich ging als 3. ins Ziel.

 

Am Sonntag startete der Pirelli Cup,
                             alle Klassen gingen dabei
                             zusammen an den Start.

Kai Uwe startete von Platz 11 ich hingegen nur von Platz 23, was im Feld zusammen mit den PS-Starken 1000´er ein hartes Stück Arbeit bedeutet. Der Start gelang mir dabei hervorragend und bereits nach zwei Runden hatte ich auf Kai Uwe  aufgeschlossen.

Ich absolvierte eine schnelle Runde nach der anderen, der Abstand zum vorausfahrenden Feld war aber bereits so groß, dass es mir nur noch möglich war auf den Drittplatzierten aufzuschließen und an dessen Hinterrad die Ziellinie zu überqueren.  Ein Vierter Platz geht zwar in Ordnung, aber mit etwas mehr Speed zu beginn des Wochenendes wären wohl bessere Platzierungen möglich gewesen.

Pannoniaring

Im Rahmen der Speedweek hieß es eine volle Woche Race pur und Kai Uwe ging mit einer brandneuen  R6 an den Start.

Wir starteten super schnell und als wäre es nötig stürzte ich in der zweiten fliegenden Runde des Zeittraining über das Vorderrad meiner R6. Kai Uwe sicherte sich die Pole Position, ich startete von Platz 5.

 Den Start zum Rennen verpatzte ich vollkommen und bog als 10´ter oder 11´ter in die erste Kurve ein. Kai Uwe legte zusammen mit Steffan Herbst richtig Speed vor und fuhren dem Feld in den ersten Runden davon. Ich erkämpfte mir  Platz um Platz um dann endlich hinter dem viertplazierten Thomas Meißner (Vorjahres Meister) in Angriffstellung zu gehen.

Nach einigen Versuchen konnte ich Thomas ausbremsen und fuhr sofort mit der schnellsten Rennrunde von  2:05.8min an den dritten Carsten Schmidt heran. Drei Kurven vor Schluss wollte ich angreifen aber mir sprang ein niedriger Gang in voller Schräglage ein. Ich konnte den Sturz verhindern, verlor jedoch noch den vierten Platz und war  nicht einmal mehr in Schlagdistance zu Thomas Meißner. Das Rennen belegte Kai Uwe als 2. und ich als 5..

Im Pirelli Cup starteten wieder alle Klassen zusammen, aufgrund der schnellen Rundenzeiten landeten Kai Uwe jedoch auf dem zweiten und ich auf den dritten  Startplatz, also beste Vorraussetzungen für das Rennen.

Am Start ging jedoch Steffan Herbst an uns vorbei. Zu allem Pech klemmte sich auch noch Frank Lehmann mit seiner CBR900 zwischen uns und so konnte Steffan Herbst einen Vorsprung von ca. 6s herausfahren. Nachdem wir freie Fahrt hatten begannen Kai Uwe und ich uns gegenseitig aufzupuschen und an Steffan Herbst heranzufahren. Wir fuhren dann mit Abstand die schnellsten Runden, mir gelang dabei eine 2:05.2min. Leider konnten wir den Führenden Steffan nicht mehr attackieren und so endete das Rennen für Kai Uwe auf den zweiten und für mich auf dem dritten Platz.

Die GEC Langstrecke sollte im Rahmen der Speedweek als 8 Stundenrennen ausgetragen werden. Ein schwerer Unfall  unseres Freundes Vince brachte jedoch den Zeitplan unter Druck und so wurde das Rennen auf 4 Stunden begrenzt. Kai Uwe und ich wurden als Fahrer des OBI Breckle Bike Promotion Teams genannt. Ich selber war Fahrer 1 und hatte das Vergnügen einen Le-Mans-Start durchzuführen. Dieser gelang mir auch sehr gut und wir gingen als zweiter in die erste Runde. Im Rahmen des ersten 30min turns konnte ich sehr schnelle Runden und unter anderem  die schnellste Rennrunde drehen. Wir beendeten den ersten turn mit 7s Vorsprung auf das PS Motorrad Beck Team und mit 54s Vorsprung auf unsere Rivalen mit der nächsten 600er. Nach diesem schnellen Anfangstempo genügte  es jetzt den Sieg kontrolliert nach Hause zu fahren, was wir auch taten.

Brno

Geplagt von Muskelkater machten wir uns direkt vom Pannoniaring auf den Weg nach Brno.

Ich ging sehr  motiviert in das Zeittraining und versuchte mit einer Zeit von 2:17.min die erste Reihe zu fahren. Bereits nach der zweiten Runde zeigte der lap timer eine 2:17.0min und so hatte ich mein Ziel erreicht. So gut in Fahrt absolvierte ich noch eine Runde mehr und dieses mal blieb der lap timer bei 2:15.4min stehen. Daraufhin fuhr ich in die Box und stellte fest, dass diese  Zeit für die Pole reichte und ich fast 1s Vorsprung auf den Zweitplatzierte hatte. Kai Uwe startete von Platz 3.

Im Sprintrennen lief dann alles nach Plan, zwar bog ich nur als Vierter in die erste Kurve, konnte mich jedoch stark durchsetzen und übernahm bis zum Rennende die Führung. Für Kai Uwe endete das Rennen auf Platz 3.

Im Pirelli Cup stand ich dann hinter Kai Uwe auf den vierten Startplatz. Das Feld war jedoch gemischt aus allen Klassen aufgestellt  und unser Ergebnis somit als super anzusehen.

Auch hier lief alles nach Plan. Steffan Herbst überholte mich am Start, ich konterte. Dieses Spiel wiederholten wir noch einige male, bis mein Hinterrad unter diesen Spiel leitete und  ich diese Manöver nicht mehr fahren konnte. Steffan Herbst gewann mit 2 s Vorsprung. Kai Uwe landete auf Platz fünf.

Bleibt zu sagen, alles in allen eine gelungene Speedweek für unser R-Racing Team.

Most

Gegen Ende der Saison zeichnete es sich ab, dass die ersten fünf Fahrer der Meisterschaft  fast einheitlich schnell sind.

Um so wichtiger wurde es, den vorletzten Lauf zur Meisterschaft sofort mit schnellen Runden zu beginnen. Kai Uwe und ich konnten dies auch sofort umsetzen. Im zweiten Trainingsturn geriet ich beim  anbremsen jedoch zu weit nach außen und rutschte über das Vorderrat in den Kies. Zum Glück gelang es mir die Geschwindigkeit soweit abzubauen das der Sturz ohne Folgen blieb.

Im Zeittraining gelang Kai Uwe eine 1:38 min was für die Pole langte. Im übrigen ist zu erwähnen, dass Kai Uwe mit seinem neuen Motorrad immer besser in Fahrt kommt und  schon fast unschlagbar scheint. Mir gelang mit einer Zeit von 1:39.0min der vierte Startplatz.

Alle Vorraussetzungen für ein schnelles Rennen waren gegeben. Leider machte am Start meine Kupplung schlapp und ich kam irgendwo um Platz 15 in die erste Kurve. Derartig unter Druck verbremste ich mich und musste noch durch Kies um endgültig auf Platz 25 oder 30 das Rennen fortzusetzen. Jetzt galt es alles  oder nichts. Daraufhin versuchte ich mit maximalen Schwung die erste Kurve gegenüber von Start / Ziel zu verlassen und verlor das Hinterrad kurz vor einem Highsider fing sich das Motorrad und pendelte über die Korbs. Ein heftiger  Schlag beim verlassen dieser reite mir den Lenker aus der Hand und warf mich vom Motorrad. In Mitten des Feldes rutschte ich samt Motorrad die gegengerade entlang. Als ich zum stehen kam, lief Öl aus dem Motor, welches zum sofortigen Rennabbruch führte. Nach Oschersleben 2003 zum zweiten mal dank RUCKY. Ich fuhr sofort zurück ins Fahrerlager und setzte mich auf Kai Uwes Ersatzmotorrad. Meine großartigen Helfer, allen voran Dirk, wechselten in  Rekordzeit die Räder und machten das Moped rennfertig. Ich musste den Neustart aus der Boxengasse aufnehmen und mich anschließend mühsam durch das Feld kämpfen. Am Ende reichte es für Kai Uwe zu Platz 2 und für mich zu Platz 7.

Im Pirelli Cup stürmte Kai Uwe und Thomas Meißner sofort voran. Ich ließ es etwas ruhiger angehen und zog konstante schnelle Runden. Mit dieser Taktik endete  das Rennen für mich auf Platz 3 und für Kai Uwe auf Platz 2, was ihn sichtlich bedrückte und Ihm den Namen ewiger Zweiter einbrachte

Brno

Abgerutscht auf den 5 Gesamtplatz im Pirelli Cup als auch in der Meisterschaft hieß es volle Angriff auf die Spitze.

Da Brno als meine absolute Lieblingsstrecke ist ging ich auch vollkommen entspannt ins Wochenende. Kai Uwe und ich rollten im Zeittraining locker auf Platz 1 und 2.

Im Rennen verlief ebenfalls alles nach Plan. Kai Uwe führte und ich folgte ihm. Noch im Gedanken wo und wann ich Ihm am besten überhole kam jedoch der Angriff von dem an dritter Stelle liegenden Steffan Herbst.

Sofort erhöhte sich das Tempo und wir fuhren mit konstanten 14´er Zeiten um den Ring. Bei diesem Tempo blieb nicht mehr soviel Spielraum für Angriffe und so beendeten wir das Rennen in unveränderter Reihenfolge.

Das im Sprintrennen gefahrene hohe Tempo reicht uns am nächsten Tag um im Pirelli Cup von allen Klassen eine 600´er erste Startreihe zu bilden.

Leider konnten wir diesen Vorsprung nicht bis zur ersten Kurve halten und so schoben sich eine Menge hubraumstärkerer  Motorräder ein. Dieses Problem ist aber leider normal für den Pirelli Cup.

Ich verlor nach der ersten Runde den Anschluss an Kai Uwe und Steffan Herbst und plagte mich mit ein paar 1000´er. Als ich mich endlich frei fuhr kannte ich auf Stefan  Herbst aufschließen. Erschrocken drehte sich dieser um und wir absolvierten die letzten 3 Runden im absoluten Fight. Zwei Runden vor Schluss versuchte ich noch einmal alles und holte mit einem großen Bogen Schwung. Am   Kurvenausgang befand ich mich bereits auf gleicher Höhe mit Steffan seine stärkere Kawasaki ließ mir jedoch Bergauf keine Chance und mit einer gekonnten Kampflinie machte er mir in der letzten Kurve die Tür zu. Kai Uwe gewann und ich lief als dritter ein.

Nach Ende einer spannenden Saison ist der Stand der
 
Bike-Promotion Power Day´s 2004 wie folgt :

Den Meistertitel holte sich

vor dem Zweitplatzierten

und dem Drittplatzierten

auf Platz Vier landete

Steffan Herbst
Kai Uwe Lenz 
Thomas Meißner
Thomas Ruckriegel